- Read Time: 5 mins
- Zugriffe: 2706
Es wird Zeit, dass ich wieder mal ein Statement abgebe und ihr erfahrt, was auf meiner Penne so abgeht und ob es bei uns schon weihnachtet.
In meiner Klasse ist eigentlich fast alles beim Alten. Mein bester Kumpel Mieps sitzt wie immer neben mir und wir ergänzen uns prächtig. Wir mussten uns aber an ein paar neue Gesichter gewöhnen. Da ist zum Beispiel unser neuer Schulleiter, der Herr Würdig, den wir ausgerechnet noch in Mathe und Chemie haben. Der nimmt uns ganz schön ran in unseren „Lieblingsfächern“. Am liebsten sind uns seine spektakulären Versuche in Chemie, bei denen der gesamte Unterrichtsraum abgedunkelt wird. Dabei hat neulich unser immer hungriger Speckmann in seiner Ecke genüsslich seinen Apfelkuchen geschmatzt, den er sich auf dem morgendlichen Schulweg immer vom Bäcker mitbringt (Motto:“Essen im Dunkeln“) Was sonst noch im Dunkeln passiert ist, lass ich hier mal weg.
Neu ist leider auch, dass der schöne Tecumseh Schmidt-Nöller bei uns die 8. Klasse wiederholen muss, natürlich freiwillig, wie er sagt. Keiner kann den so richtig leiden, weil er ein eingebildeter Fatzke ist, aber unsere neue Klassensprecherin Franziska hat gemeint: „Wir integrieren ihn in die Klasse.“ Was macht man aber, wenn so ein Knallhorn gar nicht integriert werden will, sondern ständig den starken Rudi markiert und jedem Keile androht, der ihn nicht schön findet? Und da kommt unsere neue, zarte Klassenleiterin Frau Kreinermüller-Hempel ins Spiel. Mal abgesehen von ihrem scheußlichen Namen, fand ich sie vom ersten Tag an richtig Klasse, denn sie hat unseren „Experten“ gleich die Richtung angezeigt. Im Falle des schmucken Tecumseh gab`s schon am dritten Schultag einen Tadel, weil er Klassensprecherin Franzi eine karrieregeile Ziege genannt hat. Am liebsten hätte ich ihm gleich eine geschallert für diese Beleidigung, aber Gewalt ist nun mal keine Lösung. Na, ihr merkt schon, Schulalltag fast wie überall.
„Müllerchen“, wie wir unsere Klassenleiterin unter uns nennen, machte auch den Vorschlag, dass wir eine Weihnachtsfeier mit den Eltern veranstalten könnten, die dann am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien steigen soll. Da die meisten von uns das ganz originell fanden, sind wir gerade dabei in den Klassenleiterstunden das Event vorzubereiten. Die Mädchen wollen eine Szene aus „3 Haselnüsse für Aschenbrödel“ vorführen, suchen dafür aber noch einen Darsteller für den Prinzen. Selbstverständlich war Tecumseh der Meinung, er wäre für die Rolle am besten geeignet (war mir klar!!). Zum Glück sahen das unsere Mädels ganz anders und ließen ihn abblitzen. Im Auswahlrennen sind jetzt noch Karli Lindemann, Mieps und ich. Eigentlich sind alle Jungen scharf drauf, die Susan als
Aschenbrödel zu küssen, denn das ist in der Szene inklusive. Ihr könnt euch sicher denken, wie gespannt ich bin, wer das Casting gewinnt!
Sogar unser immer hungriger Speckmann hatte gute Ideen für das Fest. Da geht’s natürlich ums Essen, aber das braucht man ja auch für eine Weihnachtsfeier. Specki steuert eine Riesenstolle von seinem Lieblingsbäcker bei. Und sein Vater, der Fleischermeister Speckmann, wirft den Grill an und brutzelt Würstchen. Super! „Und was ist mit Glühwein?“, wollte ich wissen. „Natürlich gibt`s Kinderglühwein“, meinte die Elternsprecherin Frau Knosalla und sie betonte „Kinder“ ganz besonders. An was anderes hatte ich doch gar nicht gedacht!!! Wir freuen uns auf die Feier!
Leider hat in diesem Jahr die Familie Schrappke in unserer Straße den Wettbewerb um das am schönsten geschmückte Haus gewonnen und nicht mein Papa. „Die Jury hat doch ein Rad ab, so eine Kasperbude zu prämieren!“, war sein Kommentar und ich muss ihm Recht geben. Das Haus wird von oben bis unten permanent mit tanzenden Weihnachtsmännern und Engeln angestrahlt und am Gartentor steht eine lebensgroße Weihnachtsmannfigur, die pausenlos „Jingle Bells“ trällert!!!
Frohe Weihnachten! Euer Olli